Kraniche, Hirsche & Co.
Kranichzug und -rast in der Region
Die Küstengewässer des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft bieten durch große Flachwassergebiete ideale Bedingungen für die Rast der Kraniche. Diese Bereiche befinden sich vorwiegend östlich der Ostseehalbinsel Zingst bei den Werder-Inseln. Im Frühjahr auf dem Weg in den Norden, aber vor allem im Herbst auf dem Weg nach Spanien und Südfrankreich, machen ca. 50.000 bis 60.000 dieser Großvögel Rast in dieser Region. Nachts schlafen die Kraniche stehend im flachem Wasser, am Tage fressen sich die Kraniche auf den Feldern den nötigen Energievorrat für den weiten Flug nach Spanien an. Um Schaden bei der Neusaat auf den Feldern zu vermeiden, werden vom Land Mecklenburg-Vorpommern Ablenkfütterungen auf bestimmten Feldern vorgenommen, die die Kraniche gerne annehmen. Alljährlich zieht dieses beeindruckende Naturschauspiel viele Vogelfreunde an, um den Zug der Kraniche zu beobachten. Im Herbst gibt es zahlreiche Veranstaltungen, geführte Wanderungen, Aussichtsplattformen und auch Fahrten in der Dämmerung mit Fahrgastschiffen über die Bodden. Ein besonderes Erlebnis ist dabei die Ausfahrt mit einem traditionellen Zeesenboot. Termine von Führungen können Sie beim Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft erfahren. Der Kranich wird auch "Vogel des Glücks" genannt, was vermutlich darauf zurückgeht, dass mit dem Kranich das Frühjahr zurückkommt und mit ihm Wärme, Licht und Nahrungsfülle. Als Glücksvogel galt er auch in Japan, in dessen Überlieferung er für Gesundheit und ein langes Leben steht.
Rotwildbrunft
Anfang September beginnt die Paarungszeit (Brunft) des Rotwildes, die bis in den Oktober hinein andauert. Seit Menschengedenken zieht dieses Geschehen Jäger und Naturbeobachter in seinen Bann. Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft bietet im Herbst Führungen zur Rotwildbrunft an. Mit etwas Glück und gebotener Rücksichtsnahme können Sie Zeuge der Brunftabläufe auf der Ostseehalbinsel Darß werden.
Tiere im Darßwald
Der Darßwald war schon beliebtes Jagdrevier der Schwedenkönige. In Zeiten der DDR waren weite Teile des Waldes für die Bevölkerung nicht zugänglich und wurden von Jägern der Staats- und Parteiführung der SED bejagt. Rot- und Schwarzwild sind am weitesten verbreitet, aber auch Eichhörnchen können beobachtet werden. In der Vogelwelt des Waldes fallen besonders verschiedene Spechtarten auf, wie Bunt-, Schwarz-, Grün- und Kleinspechte. Der Zwergschnäpper mit seinem glockenhellen Klang ist im Frühling im Altbuchenbestand zu hören. Dem Wanderer begegnet im Buchenwald auch der Waldlaubsänger mit seinem „Schwirren”, wie in feuchten Gebieten der Pirol. Am Waldrand des Weststrandes brütet der Karmingimpel. In den Moor-, Sumpf- und Heidegebieten des Darßwaldes ist die Kreuzotter zu Hause, wie auch die Moorotter, eine Kreuzotterart.